Rund 50 Teilnehmende folgten der Einladung des Jungunternehmerzentrums zum Impuls-Apéro. Beim Forstwerkhof Oberuzwil stellten fachkundige Referenten den Forstbetrieb Staatswald vor. Nicht fehlen durfte eine beeindruckende Live-Vorführung.
Es gab mindestens drei gute Gründe, der Einladung des Jungunternehmer-Zentrums zum Impuls-Apéro zu folgen: An vorderster Stelle stand sicher das Interesse, beim Forstwerkhof Oberuzwil den modernen Forstbetrieb Staatswald und die zahlreichen Funktionen, die der Wald zu erfüllen hat, näher kennenzulernen. Dann dürfte die Freude an der zurückgewonnenen Freiheit, nach zwei Jahren Corona wieder normal eine Veranstaltung zu besuchen, besonders gross sein. Nicht zuletzt aber genossen die rund 50 Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer sowie Gäste aus Politik und Wirtschaft das uneingeschränkte Netzwerken beim anschliessenden Apéro.
Die verschiedenen Funktionen des Waldes
Der Wald hat zahlreiche Funktionen zu erfüllen. Er produziert den nachhaltigen Roh- und Werkstoff Holz quasi direkt vor unserer Haustür. Für Tier- und Pflanzenwelt bietet er wertvollen Lebensraum und ist das Zentrum der Biodiversität. Menschen finden Ruhe und Erholung sowie einen spannenden Ort für zahlreiche Freizeitaktivitäten. Ausserdem schützt der Wald vor Naturgefahren wie Rutschungen, Murgänge oder Hochwasser. Damit der Wald die hohen Erwartungen von Mensch, Flora und Fauna auch gerecht werden kann, ist eine intensive Pflege, nachhaltige Bewirtschaftung und strategisch geschickte Planung Voraussetzung, denn nur ein gesunder und gepflegter Wald kann all diese Aufgaben erfüllen.
Forstbetrieb Staatswald in der Waldregion 1
Die Waldregion 1, eine von fünf Waldregionen im Kanton St. Gallen, erstreckt sich über eine Fläche von 9500 Hektaren Wald und ist in zehn Forstreviere mit sechs Forstbetrieben eingeteilt. Die operative Leitung darüber hat der Regionalförster Raphael Lüchinger. Wenn es um Fragen rund um den Wald geht, sind die jeweiligen Revierförster die kompetenten Ansprechpersonen. Der Forstbetrieb Staatswald unter der Leitung von Forstingenieur Benedikt Janka, ist in die Betriebsteile Goldach, Mogelsberg und Oberuzwil eingeteilt. Die Waldfläche von 1540 Hektaren erstreckt sich über 25 Gemeinden und liefert jährlich 9000 Kubikmeter Holz mit einem Umsatz von rund zwei Millionen Franken.
Modernste Forsttechnik im Einsatz
Seinen Arbeitsplatz beim Betriebsstandort Oberuzwil, die vielseitigen Aufgaben eines Forstbetriebs sowie das Team von fünf Forstwarts und drei Lehrlingen stellte Förster und Betriebsleiter Roman Gschwend vor. Eine zeitgemässe Infrastruktur und ein moderner Maschinenpark steht den gut ausgebildeten Mitarbeitern zur Verfügung, um die zahlreichen Aufgaben und Dienstleistungen, wie zum Beispiel Holzen, Jungwaldbepflanzung, Strassenunterhalt oder Heckenpflege zu bewältigen. Als krönender Höhepunkt der Präsentation einer modernen Forstwirtschaft, bekommen die Teilnehmenden auf dem Vorplatz des Werkhofs eine Livevorführung zu sehen. Sägen von Hand, Holztransport mit dem Ross und mit Zipfelmütze, Knieschoner und Pfeife im Mund; - was einst die Waldarbeiter per Muskelkraft bewerkstelligen mussten, erledigt heute im Digitalzeitalter modernste Forsttechnik.
(Text und Fotos: Ramona Riedener, Balgach/Valencia)
Die Präsentation vom Forstwerkhof steht zur Verfügung.
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